Das interessanteste Gebäude von San Quirico ist sicherlich die Kollegiatskirche (oder Pieve di Osenna). Die Pfarrkirche war schon seit dem VIII Jahrhundert bekannt, aber stammt ihre Struktur aus dem XII-XIII Jahrhundert. Der älteste Teil entspricht der Fassade, besonders dem Hauptportal. Die mit kleineren Bogen und gotischer Rosette verzierte Fassade zeigt ein wunderschön romanisches Portal des XII Jahrhunderts, und eine Vorhalle mit Säulen (die Säulen ruhen auf zwei Löwinnen).
Innerhalb der Vorhalle stehen an beiden Seiten fünf Säulen mit Kapitellen. Der Säulenbalken des Portals zeigt ein Basrelief, das die Schlacht zwischen zwei ungeheuerlichen Figuren darstellt. Mitte der Lünette ist eine Figur im Hochrelief zu sehen, die San Quirico darstellt.
EIN MEISTERWERK DER ROMANISCHEN KUNST
In der zweiten Hälfte des XIII Jahrhunderts wurden Vergrößerungsarbeiten ausgeführt, die ein Querschiff und zwei Seitenportale hinzufügten. Die rechte Seite der Collegiata schreibt man dem Architekt Giovanni Pisano zu, der war zu jener Zeit (1287-88) mit dem Aufbau des Doms beschäftigt. Im Giebel liest man die gotische Inschrift „Iohes“, vielleicht aus dem Namen von Pisano oder im Gedächtnis des alten Titels der Pfarrkirche, San Quirico und San Giovanni Battista gewidmet. Ein gotisches Portal (1298) befindet sich über der Vierung des Querschiffs, ein Werk von Lotto, dem schreibt man auch das Querschiff zu. Das Portal zeigt eine Mischung gotischer und romanischer Elementen.
Das Innere hat einen Grundriss mit lateinischem Kreuz und drei Apsiden, Holzdachbindern und Kreuzgewölben im Querschiff. Auf der linken Seite in der dritten Arkade befindet sich das Grab vom Graf Enrico di Nassau (gestorben in San Quirico im Jahre 1415). Im linken Arm des Querschiffs ist ein Triptychon von Sano di Pietro (1406-1481) eingebettet, weil in der Apsis ein alter Holzchor, dem sienesischen Künstler Antonio Barili zugeschrieben, zu bewundern ist. Nach dem Niederwerfen der ursprünglichen Apsis im Jahre 1653, wurde das Aussehen des Endteils stark verändert. Der Glockenturm wurde auch zwischen 1798 und 1806 wiederaufgebaut.
LITERATUR
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- Patrizio Robert „Guida ai centri storici della Val d’Orcia. Castiglione d’Orcia, Montalcino, Pienza, Radicofani, San Quirico d’Orcia.“ 2005, Le Balze
- Perguidi Valentina, Smaghi Raffaella „A piedi in Val d’Orcia. Guida agli itinerari consigliati dal Parco della Val d’Orcia“ 2014, C&P Adver Effigi
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